NTP - Network Time Protocol
Inhalt:
Die Abkürzung NTP steht für Network Time Protocol, wodurch
die Systemuhren der Rechner, die über das Internet verbunden sind,
synchronisiert werden. Die Zeitabweichungen betragen durch NTP in Wide
Area Netzwerken (WANs) weniger als Zehntel-Millisekunden. In lokalen Netzwerken
ist die Zeitabweichung geringer als eine Millisekunde. NTP ist für
fast alle Computer verfügbar, da der Unix NTP-Dämon auf viele
Betriebssysteme portiert wurde.
Die Projekthomepage des Network Time Protocol (englisch)
mit weiterführenden Informationen:
http://www.ntp.org
Ntpd ist der Dämon, welcher auf UNIX/Linux-Systemen im Hintergrund
läuft und nach einer bestimmten Zeit eine Verbindung zu einem Zeitserver
im Internet aufbaut, um die Uhr des Computers richtig zu stellen. Zusätzlich
kann dieser Dämon auch selbst als Zeitserver z.B. für ein lokales
Netzwerk arbeiten.
Wenn ntpd gestartet wird, wird zuerst die Konfigurationsdatei ntp.conf
im Verzeichnis /etc eingelesen, damit der Dämon erfährt, wie er
arbeiten soll und welche Zeitserver ihm als Quellen zur Verfügung stehen.
Damit ntpd die genaue Zeit von einem Zeitserver aus dem Internet abfragen
kann, muss in der Datei /etc/ntp.conf eine Zeile vorhanden sein, welche
mit 'server' beginnt. Ein Zeitserver wird definiert wie folgt:
server clock.isc.org
Bei der Angabe des Servers sind Domainnamen den IP-Adressen vorzuziehen, da
sich IP-Adressen schneller verändern können als deren Namen.
Eine Liste mit öffentlichen NTP-Servern finden Sie hier:
http://www.eecis.udel.edu/~mills/ntp/servers.html
Mit Hilfe von ntpd können auch andere Computer im Netzwerk automatisch
ihre Systemzeit aktualisieren. Wenn auf den anderen Rechnern auch Linux läuft,
so sollte auch hier ntpd installiert werden. Die server-Zeile sollte auf den
Computern, welche nicht direkt mit dem Internet verbunden sind, die IP-Adresse des
Computers enthalten, welcher als Server in diesem Netzwerk gilt und die
Internetverbindung für die anderen Computer zur Verfügung stellt.
Mit dem Befehl ntpdate wird eine manuelle Zeitsynchronisation mit dem/den
Server(n) durchgeführt, welche als server-Argument in der Datei /etc/ntp.conf
aufgelistet ist/sind.
Auch wenn in diesem Netzwerk ein oder mehrere Computer mit dem Betriebssystem
Microsoft Windows ausgestattet sind, können auch diese Computer ihre
Systemuhr automatisch aktualisieren. Dazu gibt es die Freeware NetTime.
Dieses Programm funktioniert ähnlich wie ntpd, ist aber für
Microsoft Windows geschrieben worden. Das Programm hat eine automatische
Konfiguration, welche den Zeitserver im lokalen Netzwerk selbständig finden
sollte. Ansonsten kann die IP-Adresse und der Port (123) für das Simple
Network Time Protocol auch manuell eingestellt werden. Mit der Option 'Allow
other computers to sync to this computer' fungiert dieser Rechner auch als
(lokaler) Zeitserver und andere Computer können zur Abfrage der aktuellen
Zeit diesen Computer verwenden, z.B. wenn der eigentliche Server einmal nicht
verfügbar sein sollte.
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