Software kompilieren
Linux-Software selber kompilieren
Wenn man sich RPM- oder DEB-Pakete aus dem Internet herunterlädt,
so enthalten diese bereits vorkompilierte Software. Manchmal kann es
sein, dass eine bestimmte Software nicht in dieser Form zur Verfügung
steht. Dann hat man meistens die Möglichkeit, sich die Software selber
zu kompilieren, denn der größte Teil der Linux-Software steht
unter einer freien Lizenz und die Quellen zu dieser Software sind ebenfalls
frei und dürfen kopiert und verändert werden.
Um Software über die Quellen zu kompilieren, muss allerdings eine
aktuelle Version einer Entwicklungsumgebung wie die GNU Compiler Collection
(GCC) auf dem System installiert sein. Diese finden Sie bei der Software-Auswahl
Ihrer Linux-Distribution.
Wenn Sie sich nun den Quellcode eines Programms heruntergeladen haben,
entpacken Sie diesen in ein Verzeichnis Ihrer Wahl. Quellcode ist
am häufigsten in den Formaten '.tar.gz' und '.tar.bz2' zu finden. Um
diese zu entpacken, geben Sie einen Befehl wie in der folgenden Form ein:
tar -xzvf software-1.0.0.tar.gz
bzw.
tar -xjf software-1.0.0.tar.bz2
Wechseln Sie nun in das beim Entpacken neu erstellte Verzeichnis
(z.B. cd software-1.0.0). Zunächst ist es meistens hilfreich,
sich die README- und die INSTALL-Datei durchzulesen, welche Informationen
darüber enthält, was beim Compilieren und Installieren zu
beachten ist.
In der Regel wird nun das configure-Skript aufgerufen:
./configure
Sollte es bei der Abarbeitung dieses Skripts zu einem Fehler kommen,
so liegt es daran, dass einige Entwicklerpakete auf Ihrem System noch
nicht installiert sind. Dann sollten Sie z.B. im Internet nach Paketen
suchen, welche die Dateien enthalten, welche durch './configure' nicht
gefunden wurden, und diese dann installieren.
Wenn das configure-Skript dann erfolgreich beendet ist, wird das
Programm in der Regel mit einem Aufruf von
make
kompiliert. Hier sollte es keine Fehler geben, wenn das configure-Skript
erfolgreich abgearbeitet wurde. Wenn doch, so sollten Sie mal im Internet
die FAQ zu der Software durchlesen, die sie kompilieren möchten oder
z.B. bei Google suchen, denn oft kommt es vor, dass in diversen Foren
schon über dieses Problem diskutiert wurde und dort auch
Lösungsvorschläge zu finden sind.
Ist die Software erst einmal vollständig kompiliert, was je nach
Rechnergeschwindigkeit und Arbeitsspeicherausstattung eine Weile dauern
kann, muss sie nur noch installiert werden. Dazu geben Sie einfach
make install
ein.
Nun können Sie das Programm einfach über dessen Namen aufrufen.
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