Linux-Tour
Eine kleine Tour durch Linux
Nachdem das Betriebssystem
gebootet hat, erscheint ein login-Prompt, der Sie
auffordert, Ihren Benutzernamen einzugeben. Dem Benutzer mit dem Namen root
stehen als Systemverwalter oder Super-User alle Rechte zu, wogegen normalen
Benutzern nicht so viel erlaubt ist. Nach der Eingabe des Benutzernamens erfolgt
die Abfrage des Passwortes. War die Anmeldung erfolgreich, so erscheint nach
kurzer Zeit eine Eingabeaufforderung, die Shell.
Mit Befehlen wie "cd",
"ls"
und "more", deren Bedeutung Sie im
Kapitel Befehle erfahren, können
Sie sich ein bisschen im Dateisystem bewegen und die verschiedenen Verzeichnisse
erkundschaften. Interessant ist unter anderem das Verzeichnis "/etc".
Hier befinden sich etliche Dateien, die sich nach genauerer Betrachtung als
Text-Dateien herausstellen und die Konfiguration zu verschiedenen Programmen
enthalten. In diesem Verzeichnis befindet sich unter anderem auch eine Datei mit
dem Namen "passwd".
Hier ist die Benutzerdatenbank des Systems gespeichert. Lässt man sich diese
Datei mittels "more passwd" anzeigen, so findet man
einige Benutzernamen wieder und, in verschlüsselter Form, auch die Passwörter.
Es gibt auch den Befehl "date",
mit dem man das aktuelle Datum und die Uhrzeit abfragen kann, sowie den Befehl
"cal", der einen Monatskalender ausgibt.
Falls Sie sich einmal die Prozesse ansehen wollen, die zur Zeit gerade laufen, so
können Sie sich eine Liste durch "ps"
ausgeben lassen. Dort werden Sie unter anderem auch einen Eintrag wie
"bash" finden. bash
ist die Standard-Shell für LINUX. Sie können sich neben dieser kurzfristigen Liste
mit dem Befehl "top"
auch eine ständig aktualisierte Liste der Prozesse anzeigen lassen.
Oft stellt sich das Problem, wie man ein Programm beenden kann. Falls die Eingabe
von Kommandos wie "quit"
o.ä. nichts nützt, so kann man versuchen, das Programm durch
Strg+D oder Strg+C
zu beenden. Sollte das Programm nun immer noch weiterlaufen, so kann man sich
auf einer zweiten Konsole als Super-User einloggen und mit "
ps" eine Prozessliste anzeigen lassen. Jetzt merkt
man sich die dem Programm zugehörige Prozessnummer (auch PID 'Process ID' genannt)
und beendet das tückische Programm durch die Eingabe von "kill
-9 PID", wobei "PID" für die Prozessnummer steht.
Wenn eine graphische Oberfläche installiert ist, so muss sie erst konfiguriert
werden. Bei SuSE LINUX geht das z.B. mit dem Tool "SAX".
Dabei müssen Sie Ihre Grafikkarte auswählen, wobei heute auch schon etliche
Karten automatisch erkannt werden, Ihren Monitor bestimmen, sowie Tastatur und
Maus konfigurieren. Außerdem können Sie noch die verschiedenen Auflösungen
einstellen, welche unter X11 zur Verfügung stehen sollen. Ist alles fertig, so
können Sie durch Eingabe von "startx"
X11 starten und ein wenig damit herumspielen. Bei KDE und FVWM95 ist die Oberfläche
etwas an Windows 95 angelehnt, es gibt auch dort ein Startmenü am unteren
linken Bildschirmrand, sowie die Taskleiste mit eingebauter Uhr. Bei anderen
Fenstermanagern kann ein Menü oft durch Anklicken des Desktops aufgerufen
werden, in dem sich einige Anwendungen, Tools und Spiele befinden. Möchten Sie
X11 nun wieder verlassen, so klicken Sie entweder auf einen entsprechenden Menü
oder drücken einfach die Tastenkombination Strg+Alt+Backspace.
Um das LINUX-System ordnungsgemäß herunterzufahren, geben Sie
"halt"
ein. Nach einer Meldung beendet LINUX alle laufenden Prozesse, hängt die
gemounteten Laufwerke wieder aus und hält schließlich an, bzw. falls APM (Advanced
Power Management) oder ACPI aktiviert ist, schaltet sich der Computer aus.
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